Zimmer von Regulus Alphard Black

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Regulus saß verunsichert auf seinem Bett, und betrachtete Rhiannon, seine beste Freundin, die ihn gemeinsam mit ihrer Mutter besucht hatte. Er wusste nicht recht, was er sagen sollte - was normalerweise kein Problem war, da Rhia des Öfteren für zwei redete. Dennoch fühlte er sich heute unwohl... Ob Rhia wohl wusste, was sein Vater ihm heute wie beiläufig mitgeteilt hatte? Dass sie und Sirius heiraten sollten?

Ausgerechnet Sirius... Regulus war zum Weinen zumute... Er wollte nicht, dass Sirius sie ihm wegnahm. Sie war... nur eine Freundin, aber dennoch...

Tatsächlich hatte Rhia seit ihrer Ankunft in London das Reden für sie beide übernommen, wie üblich sehr lebhaft und gut gelaunt hatte sie ihrem besten Freund von ihren Ferien erzählt: wie sie zusammen mit ihrer Familie eine kurze Reise nach Frankreich unternommen hatte, wie sie Emrys' Bücher im Schrank versteckt hatte, wie sie mit den Hauselfen hatte verstecken spielen wollen... Es schien fast, als ob sie gar nicht mehr aufhören würde, doch mitten in einem Bericht über die Explosion eines Baumstumpfes - ja, auch Baumstümpfe konnten explodieren - hielt sie inne und betrachtete Regulus mit zur Seite geneigtem Kopf.

"Was ist denn los, Rexy? Und sag mir jetzt ja nicht, dass nichts los ist, ich sehe es dir doch an! Irgendetwas bedrückt dich, ich kenne dich gut genug, um das zu beurteilen zu können. Was aber auch kein allzu großes Wunder ist, immerhin kennen wir uns schon sehr lange! Aber das spielt ja jetzt dabei keine Rolle, wichtig ist nur, dass ich dich kenne und somit genau weiß, dass du in Gedanken ganz woanders bist. Aber wo?" Prüfend musterte sie ihn.

"Es ist -" Regulus hatte schon sagen wollen, es wäre nichts, da verbot ihm Rhia genau das, und er verstummte, unsicher, wie er nun fortfahren sollte. Er konnte ihr ja kaum sagen, was ihn wirklich bedrückte, denn er hatte ja eigentlich kein Recht dazu, irgendetwas dagegen zu sagen... Vielleicht wollte sie es ja sogar? Oder wusste sie es etwa gar nicht? Regulus war so verwirrt, dass er gar nicht mehr wusste, was er tun sollte. Er sah auf seine Bettdecke.

"Ich bin nur... ich weiß auch nicht..."

Rhia zog beide Augenbrauen hoch und betrachtete ihren besten Freund neugierig. Sein Verhalten gab ihr fast noch mehr Rätsel auf als jemals zuvor. Sie war es ja gewohnt, dass ihr Rexy hin und wieder nicht so gut gelaunt war, und dass sie wesentlich mehr redete als er, aber heute erschien er ihr wirklich extrem schweigsam und abgelenkt zu sein.

"Was genau weißt du nicht?" erkundigte sie sich. "Warum du heute so anders bist? Das ist aber schade, ich weiß es nämlich auch nicht, ich würde es aber gerne wissen. Du machst den Eindruck, als ob du mir gar nicht richtig zugehört hättest, und das wäre wirklich äußerst unhöflich." Um jedoch klar zu machen, dass sie ihm nicht böse war, zwinkerte sie ihm und und beugte sich dann noch ein wenig nach vorne, um seine Haare zu verwuscheln, wie sie es immer wieder gerne tat. "Was also hast du, Rexy?"

Regulus verzog ein wenig das Gesicht, als Rhia ihm die Haare verwuschelte, ließ sie aber gewähren. "Tut mir Leid, ich..." Er sah verlegen weg. "Ich habe schon zugehört... Irgendein Baumstumpf ist explodiert..." Zugehört, ja, aber der Sinn war ihm offenbar entgangen - wenn da überhaupt irgendeiner war. Wie konnte denn ein Baumstumpf explodieren?!

"Ich... Vater hat heute mit mir gesprochen und-" Die Wahrheit wollte er ihr nicht sagen, aber direkt lügen wollte er auch nicht. "-er sprach davon, mich verloben zu wollen... und das gefällt mir nicht..." sagte er schließlich leise, in der Hoffnung, dass sie ihm glauben würde. Er war schließlich ein Slytherin, da würde er ja wohl anständig lügen können!

"Ach, vergiss doch jetzt den Baumstumpf...!" rief Rhia aus. Normalerweise genoss sie es zwar, ihre Geschichten zum Besten zu geben, aber im Augenblick interessierte sie sich dann doch mehr für die Gedanken, die ihrem Rexy so im Kopf herumgingen. Normal war sein Verhalten doch gewiss nicht mehr. Und immerhin bekam sie dann jetzt doch noch so etwas wie eine Begründung.

Mit zur Seite geneigtem Kopf betrachtete Rhia ihren besten Freund. "Dich verloben? Aber mit wem denn?" Sie runzelte leicht die Stirn. "Ich würde ja sagen, dass es romantisch wäre, aber das kann ich erst, wenn ich weiß, wen dein Vater für dich ausgesucht hat - immerhin weiß ich ja erst dann, ob sie auch zu dir passt. Nur sag mal, Rexy - warum will er dich denn jetzt schon verloben?" Ihre Eltern hatten bisher noch mit keinem Wort davon gesprochen, einen Ehemann für sie zu suchen, und Rhia war auch der Meinung, dass es dazu noch etwas früh war. Sie waren doch erst 13!

"Ich... ich weiß nicht mit wem..." sagte er zögernd und sah wieder zur Seite. Die Neuigkeit, dass er verlobt werden sollte, hatte ihm zwar auch nicht gefallen, aber sie hatte ihn längst nicht so schockiert, wie die Tatsache, dass Rhia seinen älteren Bruder heiraten sollte...

"Ich glaube, er weiß es noch nicht... Er meinte nur, es werde Zeit..."

Rhia runzelte skeptisch die Stirn. "Aber wenn er es noch nicht weiß, warum hat er es dir dann überhaupt schon gesagt? Was bringt das denn?" Sie musterte ihren besten Freund sehr aufmerksam. Er schien wirklich nicht so begeistert zu sein von der Neuigkeit, dass seine Eltern schon eine Verlobte für ihn suchten, und das konnte sie auch voll und ganz nachvollziehen. Sie selbst hatte noch nie einen Gedanken daran verschwendet, wenn sie eines Tages einmal heiraten würde, warum auch?

Allerdings wurde sie das Gefühl nicht ganz los, dass es noch etwas anderes gab, das Regulus beschäftigte. Sie kannte ihn mittlerweile recht gut und eigentlich konnte sie ihn auch ganz gut einschätzen, weshalb sie vielleicht ihrer Intuition vertrauen sollte? "...Ist das denn auch wirklich alles, Rexy?" erkundigte sie sich schließlich noch, wobei ihre Stimme fast schon außergewöhnlich ernst klang. Die kleine Slytherin sah es einfach nicht gerne, wenn ihr Rexy nicht gut gelaunt war.

Regulus sah sie ein wenig verunsichert an. Schon wieder befand er sich in einer Zwickmühle. Das Gespräch über seine anstehende Verlobung, mit wem auch immer, war ja im Zusammenhang mit Rhias und Sirius' Verlobung aufgekommen - und das konnte er ihr ja wohl nicht mitteilen. Warum sein Vater es überhaupt für nötig befunden hatte, ihn darüber in Kenntnis zu setzen, wusste er ohnehin auch nicht.

"Naja, ich weiß nicht, vielleicht wollte er- ich weiß auch nicht..." Er zuckte mit den Schultern. Woher sollte er wissen, was sein Vater sich dabei gedacht hatte? Es stand ihm ohnehin nicht zu, dessen Entscheidungen zu hinterfragen...

"Ja, ja, das ist alles..." bekräftigte er schnell, und hoffte, dass Rhia es ihm abkaufen würde...

Rhia verzog das Gesicht. "Du scheinst ja wirklich noch nicht viel zu wissen über diese Angelegenheit, oder? Das finde ich aber ziemlich dumm, wobei ich natürlich meine, dass es unhöflich von deinem Vater ist, immerhin geht es ja um dich. Ich glaube nämlich schon, dass du bei deiner eigenen Verlobung eine ziemliche Hauptrolle spielen wirst. Oder das zumindest tun solltest, wenn alles mit rechten Dingen zugeht, und das sollte es eigentlich schon, sonst wäre es ja keine richtige Verlobung!"

Nach diesem Monolog biss sich Rhia ein wenig beunruhigt auf die Lippe. Eigentlich wollte sie Rexy ja gern glauben, dass es sonst nichts gab, was ihn beschäftigte, aber andererseits hatte sie kein gutes Gefühl bei der Sache. Gut, es mochte stimmen, dass sie sich oftmals nicht sonderlich für die Gefühle ihrer Mitmenschen interessierte, aber Regulus war in dieser Beziehung eindeutig eine Ausnahme, er war doch schließlich ihr Rexy, ihr bester Freund!

"Aber das wird doch im Grunde nichts ändern, oder etwa doch? Also, ich meine, deine Verlobung. Oder zumindest nicht, bis du dann wirklich heiratest, und das wird ja wohl noch eine Weile dauern, immerhin kommen wir jetzt erst in die dritte Klasse..."

Hauptrolle, das klang ja fast, als handele es sich bei einer Verlobung nur um ein Spiel... Wenn es doch so einfach wäre...! Aber es war ja so viel ernster...

"Ja... schon... aber... ach naja... ich weiß ja nicht, wen Vater mir aussucht..." Aber das war ja gar nicht, das Hauptproblem, das Hauptproblem war ja schließlich, dass er sich Rhia nicht als Schwägerin vorstellen konnte...

"Du hast wirklich noch keine Ahnung?" erkundigte Rhia sich noch einmal in fast ungläubigem Tonfall. Auch wenn sie diese ganze Sache etwas lockerer zu nehmen schien als ihr bester Freund, so konnte sie doch nicht behaupten, dass ihr der Gedanke, dass ihr Rexy bald verlobt werden würde, gefiel. Er war doch ihr bester Freund, ihrer und Rabys, und eine Verlobte hatte da doch nichts zu suchen. Rexy hatte doch schließlich sie.

"Aber du wirst dann doch wohl nicht nur noch Zeit mit dieser Verlobten verbringen, oder?" Man konnte ihr recht deutlich anhören, dass sie sich genau darum Sorgen machte.

"Nein..." Regulus schüttelte trübsinnig den Kopf. Er war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt mehr wissen wollte, aber auch die Ungewissheit machte ihm zu schaffen. "Kann auch sein, dass Vater noch gar kein bestimmtes Mädchen für mich ausgesucht..." wiederholte er noch einmal und sah auf sein edles Federbett hinunter. Er wünschte, Rhia würde über etwas anderes reden.

"Nein, ich denke nicht, also, jedenfalls nicht bis wir verheiratet sind..." Ihn schauderte es bei dem Gedanken daran. Seufzend vergrub er das Gesicht in den Händen.

ooc: Wollte Rhia nicht noch mit ihm nach London ausbüxen?^^

Rhia betrachtete Rexy fast schon betrübt. Sie mochte es nicht, ihren besten Freund so unglücklich zu sehen. "Hey, ist doch alles nicht so schlimm", meinte sie und streckte eine Hand aus um ihm das Haar ein wenig zu verwuscheln, überlegte es sich aber doch noch anders. Stattdessen umarmte sie ihn einfach. "Mach dir doch jetzt darüber nicht so viel Gedanken."

Für ein paar Sekunden schwieg Rhia und überlegte, was sie tun könnte, um Regulus ein wenig aufzuheitern, dann hatte sie eine - wie sie fand großartige - Idee. "Ich habs!" Begeistert von ihren eigenen Gedankengängen sprang sie auf. "Komm, wir gehen in die Stadt! Wir erkundigen zusammen London!" Schon packte sie Regulus an der Hand und wollte ihn vom Bett ziehen.

Regulus hatte nicht mehr aufgesehen und so war er über Rhias Umarmung einigermaßen perplex, und rührte sich zunächst nicht, bevor er sie zögerlich erwiderte - hin und her gerissen , ob er nun rot werden sollte oder nicht, wurde er statt dessen rot gefleckt auf den Wangen. Immerhin war Rhia ein Mädchen, das ihn gerade umarmte, und er war 13 und daran definitv nicht gewöhnt. Andererseits war Rhia seine beste Freundin und damit ja eigentlich nicht wirklich ein Mädchen, also sollte er - eigentlich - nicht rot werden. Regulus beschloss, zumindest in diesem Fall, einfach nicht mehr so viel nachzudenken, und drückte Rhia kurz und dankbar.

Der Moment der Ruhe war allerdings schnell vorbei. Rhia packte ihn bei der Hand und zog ihn schwungvoll vom Bett. "London?!" krächzte er und klang dabei fast schon entsetzt. "Aber Rhia, das dürfen wir doch gar nicht!" Dachte er wirklich, dass Rhia auf ihn hören würde? Dabei kannte er sie doch lange genug, um zu wissen, dass das Unsinn war...